Alle in der Medizin verabreichten Medikamente können neben der erwünschten Hauptwirkung auch Nebenwirkungen zeigen. Da viele Nebenwirkungen auch dosisabhängig sind, versucht der Arzt individuell für jeden Patienten eine Dosis zu finden, die möglichst wenige Nebenwirkungen verursacht und trotzdem eine gute Heilwirkung hat.
Aufgelistet sind die wichtigsten, bekannten Nebenwirkungen. Sie können auftreten, müssen aber nicht, da jeder Mensch unterschiedlich auf Medikamente anspricht.
Neuroleptika können zu Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, vermehrtem Schwitzen, Schwindel, Müdigkeit und Antriebsmangel führen. Orientierungsfähigkeit und Konzentration können beeinträchtigt sein. Das setzt auch das Reaktionsvermögen im Straßenverkehr herab. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
Zu Beginn der Behandlung treten bei einigen Patienten Muskelverkrampfungen im Bereich der Augen, des Mundes oder des Halses auf. Diese Nebenwirkung tritt bei atypischen Neuroleptika deutlich seltener auf.
Nach einiger Zeit können Bewegungsstörungen wie Zungen- und Rachenkrämpfe (nach Tagen), Muskelsteifigkeit, Zittern, Bewegungslosigkeit (nach Wochen), Unfähigkeit, ruhig zu sitzen (nach Monaten) oder unwillkürliche Schmatz-, Kau- und Schluckbewegungen auftreten.
Neuroleptika können zu einem Anstieg des Hormons Prolactin im Blut führen. Folge sind Spannungsgefühl in der Brust, Brustvergrößerung und Milchfluss. Bei Frauen kommt es zu Zyklusstörungen und bei Männern zur Abnahme von Libido und Potenz.
Bei einem Teil der Behandelten steigern die Neuroleptika den Appetit und führen zu einer Gewichtszunahme. Diese Nebenwirkung kann bei Huntington-Patienten erwünscht sein, da eine Gewichtsabnahme auch die Prognose verschlechtert.
In Einzelfällen kann ein malignes neuroleptisches Syndrom (MNS) auftreten, das unter Umständen lebensbedrohlich ist. Es äußert sich mit Bewegungsstarre, Bewußtseins- und Kreislaufstörungen und hohem Fieber. Benachrichtigen Sie in diesem Fall sofort ihren Arzt.