Unschuld

Ein ganz besonderer Buchtipp

Im Oktober 2022 erschien “Unschuld“ – der neue Roman von Takis Würger. Das Buch wird u.a. so angekündigt: “Wenn alle lügen. Und niemand unschuldig ist. Molly Carver bleiben fünfunddreißig Tage, um die Unschuld ihres Vaters zu beweisen. Seit Jahren sitzt er für den Mord an dem sechzehnjährigen Casper Rosendale im Gefängnis – nun soll das Urteil vollstreckt werden. Auf der Suche nach Antworten kehrt Molly zurück in das Ostküstendorf ihrer Kindheit. Unter falschem Namen beginnt sie, als Hausmädchen für die Rosendales zu arbeiten, eine Familie, die einmal einflussreicher war als die Rockefellers … Emotional und eindringlich zeichnet Takis Würger das Portrait einer Gesellschaft voller Widersprüche und zeigt uns, was sich wirklich hinter den schillernden Fassaden dieser Welt abspielt.“

Das Besondere daran: Takis Würger hat sich Anfang 2021 bei der Deutschen Huntington-Hilfe gemeldet, um mehr über die Huntington-Krankheit zu erfahren. Findet heraus, was dieser Roman mit der Huntington-Krankheit zu tun hat.

Treffen mit Takis Würger
Fast zwei Jahre lang stand ich mit Takis Würger in Kontakt und wurde so selbst Teil des Buchprojektes “Unschuld“. Im Rahmen der Lesereise kam es zum ersten persönlichen Treffen mit dem Autor. Zur Erinnerung an diesen Abend entstand dieses Foto.

Michaela Winkelmann

Begegnung mit Takis Würger

Ich habe den Namen vorher nie gehört.

Auf der Jahrestagung 2022 der Deutschen Huntington-Hilfe im Stephansstift in Hannover berichtete Michaela Winkelmann, dass der Autor Takis Würger sie ansprach und um Hilfe für seinen Roman “Unschuld“ bat. Eine seiner Romanfiguren trägt das Huntington-Gen in sich. Der Autor fragt sich: “Wie ist das eigentlich mit der Huntington-Krankheit und wie sage ich es meinen liebsten Menschen?“ Michaela half ihm dabei, in diesem Bereich die richtigen Worte zu finden. Sie erzählte, dass das Buch demnächst erscheinen und der Autor damit nun auf Lesereise gehen würde.

Ein Krimi, eigentlich nicht meins, aber er kommt nach Braunschweig. Noch in Hannover buche ich mir online zwei Karten, noch gar nicht wissend, ob jemand mitkommt.
Gehört die Huntington-Krankheit doch nun zu meinem Leben: Vor etwas über einem Jahr hat mein Sohn (heute 30 Jahre) sein Testergebnis bekommen “positiv“; die Krankheit bereits im Ausbruch. Also sauge ich alles auf und nehme alles mit, was mit der Krankheit zu tun hat.

Am 28.10.2022 war es soweit. Um 19:30 Uhr startet im Kleinen Haus in Braunschweig die Lesung mit Takis Würger. Im Rahmen des Krimifestivals liest er aus seinem Roman “Unschuld“. Es sind an die 100 Zuhörer*innen da, sicherlich nicht eine*r aus demselben Grund wie ich, denke ich.
Die Lesung ist ein Erfolg. Mit viel Witz und Freude liest er aus dem Buch und erklärt immer wieder seine Figuren. Er muss bei einigen Passagen selber lachen, das lockert mich und auch die anderen auf. Ich bin gespannt, ob er die Stellen mit dem Huntington-Thema vorliest.
Nein tut er nicht, denn hier geht es ja auch um den Krimi an sich. Nach der Lesung findet noch ein Austausch zwischen Autor und Publikum statt, hier fällt einmal das Wort Huntington. Ich habe nicht den Mut öffentlich zu fragen, warum er diese Krankheit gewählt hat.
Am Ende der Veranstaltung kaufe ich mir das Buch. Ich bin neugierig, wie er das Thema verarbeitet hat. Und nun ergibt sich doch noch die Gelegenheit für ein paar persönliche Worte, die ich mit ihm wechseln kann. Ich erzähle ihm kurz wie ich zu dieser Lesung gekommen bin und warum.
Er erzählt mir von seiner Zusammenarbeit mit Michaela und was für eine tolle und sympathische Frau sie sei. Sofort umgibt mich seine empathische Art, und ich habe das Gefühl, dass er Wärme ausstrahlt. Er findet für die Signatur des Buches, “für mich“ so wunderschön passende Worte …
Ein gelungener Abend – Danke Takis Würger.

Silvia 

Lesung “Unschuld“ mit Takis Würger

Das wollten wir uns nicht entgehen lassen: Die Lesung mit Takis Würger in Osterholz-Scharmbeck, ganz in der Nähe von Bremen.
Mit fünf Personen aus der Bremer Selbsthilfegruppe nutzen wir die Gelegenheit, den Autor mit seinem gerade erschienenen Buch “Unschuld“ persönlich zu treffen.
Bei der einladenden Buchhändlerin outeten wir uns gleich beim Eintritt als Teilnehmer*innen der Huntington-Selbsthilfe und erzählten, dass es im Vorfeld einen, wohl engen Austausch zwischen Takis Würger und unserer Vorsitzenden Michaela zum Thema Huntington gegeben habe. Das nahm die Buchhändlerin zum Anlass und stellte uns Takis Würger vor. Er nahm sich vor der Lesung viel Zeit für uns. Sehr mitfühlend erkundigte er sich nach unserer Betroffenheit und unseren Erfahrungen mit der Huntington-Krankheit. Und wir wollten wissen, warum er sich gerade diese Krankheit für seine Romanfiguren ausgesucht habe.

Natürlich kauften wir mehrere Exemplare seines Buches; es ist ja bald Weihnachten. Persönliche Widmungen schrieb er bereitwillig und zu Beginn seiner Lesung wies er auf seine Fans aus der Huntington-Selbsthilfe hin, die ihn auch schon auf vorherigen Lesungen ansprachen. Ein sympathischer und humorvoller Mensch, dem wir viel Erfolg mit seinen Büchern wünschen.

Carmen Vogel