Bitte vergesst uns nicht beim Impfen

Vergessen Sie uns nicht!
Huntington-Kranke und ihre Angehörigen müssen schnell geimpft werden!


Sehr geehrter Herr Minister,


Wir, die Huntington-Selbsthilfe NRW e. V. möchten uns mit einer dringenden Bitte an Sie richten:


Bitte sorgen Sie dafür, dass auch die Huntington-Kranken und ihre Angehörigen schnell geimpft werden können.
Wir befürchten, vergessen zu werden. Die Huntington-Krankheit ist, wie Sie wissen,  eine seltene Krankheit. Oftmals haben Gesundheitsämter, Impfzentren oder sogar manche Ärzte wenig Kenntnisse darüber.
Die Huntington-Krankheit ist eine neurodegenerative Krankheit. Die Kranken sind einem rapiden körperlichen, kognitiven und psychischen Verfall ausgesetzt, der durchschnittlich im Alter zwischen 45 und 55 Jahren ausbricht und in 10 bis 20 Jahren zum Tod führt.


Die Huntington-Kranken sind daher in der Regel nicht in dem fortgeschrittenen Alter, das sie nach den aktuellen Kriterien zu einer schnellen Impfung berechtigt. Aber ein großer Teil der Kranken leidet an Beschwerden der Atemwege und viele sterben an Lungenentzündung. Sie leiden besonders unter Schluck- und Koordinations-störungen der Bewegungen und damit auch der Atmung zum Beispiel beim Abhusten.


Eine Ansteckung mit dem Corona-Virus würde sie viel stärker treffen, als vergleichbare Menschen in ihrer Altersgruppe.


Der überwiegende Teil der Kranken wird nicht in Heimen betreut, sondern von ihren Angehörigen aufopferungsvoll zu Hause gepflegt. Auch diese sind oft nicht über 60 und fallen damit nicht in die Kategorie der vorrangig zu impfenden Personen.


Deshalb bitten wir dringend, dass Sie Vorsorge treffen, damit die Huntington-Kranken und ihre Angehörigen mit Priorität geimpft werden.
Unsere dringende Bitte wird unterstützt von Prof Saft, federführender Autor der Huntington-Leitlinien.


Mit freundlichen Grüßen
Richard Hegewald
Huntington-Selbsthilfe NRW e.V.
1. Vorsitzender