Corona und ich
Vermutlich wird der ein oder andere sich nun denken, nicht hier auch noch. Doch irgendwie steht das Jahr 2020 unter dem Schatten von Corona. Corona oder auch Covid-19 bestimmt immer noch unseren Alltag. Einige interessieren sich überhaupt nicht dafür. Andere wiederum sind der Überzeugung, dass alles eine Verschwörung ist.
Ich persönlich habe versucht Corona als Chance zu sehen. Händewaschen und das Niesen in die Armbeuge waren für mich schon seit der Vogelgrippe 2010 selbstverständlich. Gut, ich gehöre noch nicht zu den Risikopersonen und habe zum Glück beruflich fast ausschließlich mit Kindern und Jugendlichen zu tun. Allerdings ist mir aufgefallen, dass in der Zeit des Lockdowns die Menschen viel mehr aufeinander geachtet haben. Es entstanden Nachbarschaftshilfegruppe, um sich mit dem Einkaufen und Versorgen von alltäglichen Dingen zu unterstützen. Endlich lernte man die Namen der Nachbarn kennen und versorgte sich gegenseitig mit Klopapier. Wer hätte gedacht, dass Klopapier mal wie Bananen im Osten gehandelt werden würde? *schmunzel*
Interessanterweise haben gerade viele Risikopersonen mir gegenüber sehr ruhig reagiert und meinten oft: “Ich habe den Krieg überstanden, da werde ich das jetzt auch überstehen.“ Natürlich verharmlost diese Aussage die Gefahr und das Risiko von Corona gewissermaßen. Aber zeigt sie uns nicht auch gleichzeitig, dass es immer an uns selbst liegt, wie wir mit Krisen oder Krankheiten umgehen?
Viele haben sicherlich auch bereits die Erfahrung gemacht, dass es immer darauf ankommt, wie wir selbst der Situation begegnen. Wenn wir uns nur auf das Negative und eventuelle Ängste konzentrieren, dann stehen wir uns oftmals selbst im Weg und finden weder eine Lösung noch einen Ausweg. Corona hat viele Menschen auch wieder ein Stück nähergebracht. Autokinos haben ein Revival erlebt und wir haben gelernt, dass wir durch Nutzung von verschiedenen Medien einander näherkommen können. Wenn wir wollen, können wir so trotz Ausgangssperre Kontakt miteinander haben.
Natürlich möchte ich mit meinen Worten niemanden auf den Schlips treten. Selbstverständlich kenne ich auch Brautpaare, die ihre geplante Hochzeitsfeier absagen mussten; Mütter, die ihre Babys ohne Vertrauensperson auf die Welt gebracht haben und viele andere Schicksale, die durch Corona gebeutet sind (Gastro-Gewerbe, Touristikbranche, Gemüsebauern etc.). Doch dadurch haben wir vielleicht erkannt, dass viele Erlebnisse nicht selbstverständlich sind und wir eigentlich für jeden “normalen“ Tag dankbar sein sollten.
Also achten Sie auf sich und bleiben Sie gesund!
Ihre Doris
Juli 2020