Wirkt sich die Einnahme von Grüntee/Grüntee-Konzentraten positiv auf die HK aus?
Immer mal wieder werden wir gefragt, ob sich die Einnahme von grünem Tee positiv auf die Symptomatik der HK auswirkt.
Hierzu heißt es in den Leitlinien für die Diagnostik und Therapie in der der Neurologie – Chorea/Morbus Huntington: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/030-028l_S2k_Chorea_Morbus_Huntington_2017-12_1.pdf:
In einer Phase-II-Studie (ETON, NCT01357681) wurde der Grüntee-Wirkstoff Epigallocatechingallat untersucht. Eine protektive Wirkung konnte in der vorläufigen Auswertung nicht gefunden werden (Priller et al., Manuskript in Vorbereitung). Bei der Einnahme von Grüntee-Konzentraten außerhalb von Studien muss berücksichtigt werden, dass seltene Einzelfälle von Lebertoxizität beschrieben wurden (Isomura, 2016).
Auf Grund der beschriebenen möglichen schweren Nebenwirkungen, raten wir von einer Einnahme von Grüntee-Konzentraten ab.
Bleibt die Frage zu klären, ob das Trinken von grünem Tee eine positive Wirkung hat. Hierzu heißt es in der Sendung „Wie gesund ist grüner Tee“, ARD „W wie Wissen", Stand 13.11.2015:
„Gibt man Mäusen oder Fadenwürmern (Caenorhabditis elegans) Polyphenole, darunter vor allem EGCG, halten sie in manchen Versuchen Alterungsprozesse und entartende Stoffwechselvorgänge (Krebs) auf und steigern die Leistung des Immunsystems. Andere Studien gelangen jedoch zu anderen Ergebnissen oder finden keine Wirkung. Was diese Ergebnisse genau für den Menschen bedeuten, ist unklar. Denn der menschliche Stoffwechsel unterscheidet sich in vielen und einigen entscheidenden Punkten von dem der Tiere. Außerdem wurden zum Beispiel die erfolgreichen "Anti aging"-Versuche mit Würmern unter für den Menschen unmöglichen Bedingungen gemacht: Die Würmer haben EGCG in so hohen Mengen erhalten, dass ein Mensch täglich mehrere hundert Liter grünen Tee trinken müsste.
(https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/sendung/2...)